Zu Beginn des Jahres 1994 wurde das Frankreichzentrum ein Teilzentrum des neu gegründeten Zentrums für Höhere Studien der Universität Leipzig. Zur deutsch-französischen Sommerschule, die jährlich in Kooperation mit dem Institut français ausgerichtet wurde, kamen ab dem Wintersemester 1996/97 der interdisziplinäre Magister-Nebenfachstudiengang „Frankreich-Studien“ sowie verschiedene Formate der interdisziplinär und international ausgerichteten strukturierten Doktorandenausbildung. Das Zentrum beheimatete außerdem verschiedene Forschungsprojekte und Publikationsreihen wie die Zeitschrift „Grenzgänge. Beiträge zu einer modernen Romanistik“ und die Deutsch-Französische Kulturbibliothek „Transfer“ (Leipziger Universitätsverlag, 30 Bände).
Auf dieser Seite sammeln wir Einblicke in die Geschichte unseres Frankreichzentrums und dessen Veranstaltungen bis in die 2000er Jahre. Für eine Übersicht der Veranstaltungen der letzten Jahre besuchen Sie bitte unser Veranstaltungsarchiv sowie die Mediathek.
Folgende Veröffentlichungen liefern Aufschlüsse über die Arbeit und die Entwicklung des Zentrums:
- Volker Schulte (18.06.2004): Pressemitteilung zum 10. Jubiläum des Frankreichzentrums
- Matthias Middell/Katja Naumann (2004): “Arbeiten für den Mehrwert. Zehn Jahre Zentrum für Höhere Studien – Erfahrungen mit interdisziplinärer Vernetzung” in: Journal der Universität Leipzig 6, S. 19f.
- Matthias Middell (2023): Von der Kulturtransferforschung zur Untersuchung globaler Dynamiken. Deutsch-französische Forschungskooperationen in den Geistes- und Sozialwissenschaften am Beginn der 2020er-Jahre, in: Daniel Kazmaier/Florian Weber (Hg.): Universität in der Pandemie, S. 387-400.
- Antje Dietze/Sven Spaltner (26.02.2024): Blogbeitrag zum 30. Jubiläum des Frankreichzentrums
- Matthias Middell (12.04.2024): Frankophonie oder die Bemühungen um eine Dekolonisierung der französischen Geschichte
Die Zeitschrift Grenzgänge. Beiträge zu einer modernen Romanistik wandte sich an Wissenschaftler und Studierende der Sprach-, Literatur-, Kultur- und Geschichtswissenschaft, die am romanistischen Studien- und Forschungsbetrieb partizipieren. Sie bietet einen Blick auf die Ganzheit romanischer Kulturen. Interdisziplinarität ist der grundlegende Baustein, auf dem die Zeitschrift aufbauen will.
GRENZGÄNGE umfaßt drei Rubriken: Aufsätze, in der Regel zu einem verbindenden Thema, Forschungs- und Literaturberichte sowie Romanistik und Gesellschaft. In der dritten Rubrik wird nach der Gesellschaftsbezogenheit des Faches, der Relevanz von Wissenschaft in den Schulen und Hochschulen gefragt und Informationen aus den Universitäten und romanistischen Instituten der Bundesrepublik werden geboten.
Sie erschien von 1994 bis 2010 und gibt in verschiedenen Artikeln auch Eindrücke aus der Geschichte unseres Zentrums wieder.
Bereits in den 1990ern finden an der Universität Leipzig Seminare unter dem Titel “Kultureller Transfer zwischen Regionen. Bausteine einer interkulturellen Geschichte” statt, die an Tagungen zum französisch-sächsischen Kulturtransfer anschließen, die 1992 in Leipzig und 1994 in Paris stattfanden.
Die Kulturtransferforschung entstand in den 1980ern im Umkreis Michel Espagnes, dessen Seminar zum Kulturtransfer 1985 startete und mittlerweile als Kooperation zwischen dem Frankreichzentrum und dem Research Centre Global Dynamics an der Universität Leipzig und der École normale supérieure Paris (UMR Pays Germaniques-Transferts Culturels) ausgerichtet wird. Weitere Informationen und den aktuellen Seminarplan finden Sie hier.
Von 1999 bis 2022 erschien außerdem die Reihe TRANSFER – Deutsch-Französische Kulturbibliothek im Leipziger Universitätsverlag.
Die französische Sommeruniversität in Leipzig fand ab 1993 jährlich statt und wurde von der Französischen Botschaft und dem Institut français Leipzig mitinitiiert.
III. frz. Sommeruniversität vom 3. - 16. September 1995
“1945 - 50 Jahre danach”
IV. frz. Sommeruniversität vom 8. - 21. September 1996
“Régions frontalières - régions de passage”
V. frz. Sommeruniversität vom 8. - 19. September 1997
“Francophonie et globalisation”
VI. frz. Sommeruniversität vom 31. August - 12. September 1998
“Verhältnis zwischen Frankreich und den Staaten der Maghrebregion”
VII. frz. Sommeruniversität vom 30. August - 11. September 1999
“La ville, modes d'emploi”
IX. frz. Sommeruniversität vom 02. - 14. Juli 2001
“Stratégies de communication”
Wintersemester 1996: Beginn des Studiengangs Frankreichstudien
Seit 1995/1996: Integrierter Studiengang deutsch-französisches Gymnasiallehramt
Romanische Studien 4, S. 155-169
2001: Internationaler Promotionsstudiengang “Transnationalisierung und Regionalisierung vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart”
Wintersemester 2006/07: Beginn Masterstudiengang "European Studies"
- Thomas Höpel/Dieter Tiemann (Hg.) (1996): 1945 - 50 Jahre danach: Aspekte und Perspektiven im deutsch-französischen Beziehungsfeld.
- Jürgen Erfurt (Hg.) (1996): De la polyphonie à la symphonie: Méthodes, théories et faits de la recherche pluridisciplinaire sur le français au Canada.
- Rainer Vollkommer (Hg.) (1997): Französische Archäologie heute: Einblicke in Ausgrabungen.
- Gabriele Budach/Jürgen Erfurt (Hg.) (1997): Identité franco-canadienne et société civile québécoise.
- Anne Saint Sauveur-Henn/Marc Muylaert (Hg.) (1999): Alte und neue Identitätsbilder im heutigen Deutschland.
- Thomas Höpel (Hg.) (2001): Deutschlandbilder - Frankreichbilder, 1700 - 1850: Rezeption und Abgrenzung zweier Kulturen.
- Christiane Maaß/Annett Volmer (Hg.) (2002): "... pour decorer sa nation & enrichir sa langue": Identitätsstiftung über die französische Sprache vom Renaissancehumanismus bis zur Aufklärung.
- Bernd-Rüdiger Kern/Luca Aversano (Hg.) (2002): Rossini in Paris: Tagungsband.
- Katrin Foldenauer/Matthias Middell/Antje Zettler (Hg.) (2003): Repertorium der deutschen Frankreich- und Frankophonieforschung 2003.
- Dirk Naguschewski (2003): Muttersprache als Bekenntnis: Status und Ideologien des Französischen im frankophonen Afrika.
- Thomas Höpel/Steffen Sammler (2004): Kulturpolitik und Stadtkultur in Leipzig und Lyon (18. - 20. Jahrhundert).
- Sächsisches Staatsministerium des Innern (Hg.), Alke Hollwedel/Jörg Ludwig/Katharina Middell (Red.) (2004): Passage Frankreich - Sachsen. Kulturgeschichte einer Beziehung 1700 bis 2000. (Ausstellungskatalog)