In ihrem Blogbeitrag stellt die Forschungsgruppe „Kommunikation ohne Grenzen“ das deutsch-französische Projekt „Halten wir es einfach!“ zu Leichter Sprache vor. Das Projekt wurde von der Deutsch-Französischen Hochschule finanziert und vom Frankreichzentrum der Universität Leipzig unterstützt. Die Forschungsgruppe besteht aus den Linguistinnen Julia Fuchs (Universität Leipzig), Emmanuelle Canut und Juliette Delahaie (Universität Lille) sowie Magali Husianycia (Assoziation und Bildungseinrichtung AsFoReL in Nancy).

 

„Halten wir es einfach!“ Unter diesem Motto haben wir im Oktober 2023 gemeinsam mit Studierenden und Akteuren aus der Leichte-Sprache-Praxis über die Vereinfachung von Dokumenten auf Deutsch, Französisch und im französisch-deutschen Vergleich nachgedacht.

 

Internationales Kolloquium mit Studierenden

An zwei halbtägigen Workshops haben wir uns mit Studierenden der Universitäten Leipzig und Lille über sprachliche Kriterien ausgetauscht, die man anwenden kann, um schriftliche Dokumente zu vereinfachen und zugänglicher zu machen. Einerseits konnten wir Regeln für die verschiedenen Zielgruppen und Textsorten, die vereinfacht werden sollen, herausarbeiten. Andererseits haben wir Unterschiede in den sprachlichen Kriterien zwischen Deutsch und Französisch herausgearbeitet.

 

Transfer-Workshops mit Praxis-Akteuren

Um die in der Forschungsgruppe herausgearbeiteten Kriterien zu diskutieren, haben wir zwei Workshops – einen in Leipzig und einen in Lille – mit Akteuren aus dem Bildungs- und Gesundheitsbereich veranstaltet, die in ihrer beruflichen Praxis Leichte Sprache nutzen wollen. Wir konnten uns über die unterschiedlichen Erfahrungen austauschen, die mit den betreuten Zielgruppen (Menschen mit Behinderungen oder funktionalem Analphabetismus und fremdsprachige Menschen) und mit ihrer Ausbildung im Bereich der Leichten Sprache zusammenhängen. Und anhand von Schreibübungen konnten wir die Merkmale der verschiedenen Textsorten und die Art der anzuwendenden sprachlichen Kriterien herausarbeiten.

Diese erste Zusammenarbeit lädt zu weiteren Überlegungen in einer zukünftigen Kooperation ein – einer Kooperation zwischen Universität und Praxis, über die Grenzen hinweg!

 

„Best-Practice“-Kit zu Leichter Sprache

Wir bieten einen Kit mit Kriterien für Leichte Sprache in Deutsch und Französisch an, der speziell für Akteure aus der Praxis konzipiert wurde, die noch nicht über umfassende Kenntnisse im Bereich des Übersetzens in Leichte Sprache verfügen. Diese „Best-Practice“-Kits fassen die wichtigsten Regeln Leichter Sprache für jede Sprache zusammen und bieten die Möglichkeit, das Thema mithilfe von Literaturhinweisen zu vertiefen.

Der Kit kann auf der Website der Forschungsgruppe „Kommunikation ohne Grenzen“ heruntergeladen werden.

 

Dank

Wir danken der Deutsch-Französischen Hochschule für die Finanzierung des Projekts und dem Frankreichzentrum der Universität Leipzig für seine Unterstützung. Wir danken den (zahlreichen) Studierenden und Akteuren aus der Praxis für ihre Teilnahme und den fruchtbaren Austausch. Wir danken auch der Stabsstelle Chancengleichheit, Diversität und Familie der Universität Leipzig sowie dem Verein Papillons Blancs de Lille für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und ihre Mitwirkung am Projekt.