Event on

Location: Schaubühne Lindenfels, Karl-Heine-Straße 50, 04229 Leipzig

Internationales Kolloquium

Eros und Tod werden schon vom ersten Band des Proust’schen Romanwerks an geradezu leitmotivartig repetiert, variiert und transformiert und stehen häufig im Dienst von Sakralisierung und Profanation. Das als Hommage an den 100. Todestag von Marcel Proust ausgerichtete Kolloquium untersucht die narrative Modellierung von Eros und Tod in der "Recherche" im Zusammenhang von Heiligung und Entheiligung. Die Pervertierung der Photographie des toten Vaters in der Montjouvain-Szene, die Verschenkung des Mobiliars der verstorbenen Tante Léonie an ein Bordell stehen dabei ebenso im Fokus wie die Auferstehung der Albertine in einem Gemälde von Carpaccio, der Tod Bergottes im Kontext der Malerei Vermeers und die spektakuläre Inszenierung des Todes der Großmutter.

Alessandro Zuppardo gibt eine Einführung in italienischer Sprache zur Bedeutung der Musik in Viscontis Film "Morte a Venezia" und hält einen Vortrag in italienischer Sprache zur Rolle der Musik im Werk Marcel Prousts.

Prof. Hufnagel hält einen Vortrag zur Bedeutung Venedigs als zentralem literarischen Motiv im Zeichen von Eros und Tod.

Prof. Leblanc spricht über die Bedeutung der Oper "Orfeo und Euridice" als Bezugspunkt für die Modellierung der Leitmotive Eros und Tod bei Proust.

Eine Zusammenarbeit des Centro interdisciplinare di Cultura italiana, des italienischen Kulturinstituts Berlin, des Frankreichzentrums, des Institut français Leipzig und der Schaubühne Lindenfels Leipzig.